MODUL 3: „Shared decision making“– was Betroffene wirklich aktiviert • Kommunikative Skills und Strategien im SDM • Gesprächsleitfaden: Wie zu gemeinsamen Entscheidungen kommen Selbst erarbeitete und getroffene Entscheidungen sind wirkmächtiger als Entscheidungen, die andere über uns treffen. Diese Erkenntnis ist zentral für das Konzept des „shared decision making (SDM)“. Ziele und Nutzen: • Teilnehmende erkennen Patient*innen/Familien als Expert*innen an • Teilnehmende erkennen die Lebenswelt von Patient*in- Fachkräfte sind darin trainiert, aufgrund ihrer Expertise nen/Familien als mitentscheidenden Faktor an schnell Lösungen zu entwickeln und vorzuschlagen. Pa- • Teilnehmende können motivierend kommunizieren, tient*innen/Familien sind am Anfang häufig noch damit be- d.h. ohne Druck zu machen schäftigt, eine neue Situation zu verarbeiten und für sich zu akzeptieren. An einer Lösung mitzuwirken, sich aktiv für ein Vorgehen zu entscheiden, fällt ihnen zu diesem Zeitpunkt oft schwer. Da ist ein von Fachkräften präsentierter Lösungsweg (eine Behandlungsstrategie) meist willkommen. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, gelingt die Umsetzung von Lösungsschritten, z.B. eine Lebensstiländerung im Alltag häufig nicht nachhaltig. Dies führt nicht selten zu Demoti- vation und mündet in Passivität, und scheinbar gemeinsam Verabredetes wird nicht (mehr) umgesetzt. SDM geht einen anderen Weg. Die Lebenswelt der jeweiligen Familie wird erkundet und, egal wie sie sich zeigt, akzeptiert. Nur von diesem Ort aus kann eine gemeinsame „Behand- lungs-Reise“ beginnen. Fachkräfte verstehen sich in „gelei- tender“ Rolle, sie bringen ihr Fachwissen ein und betrachten Familien als Gemeinschaften mit Expertise in eigener Sache. Aus diesem Zusammenspiel ergeben sich gemeinsam ge- • Teilnehmende kennen Strategien, um Entscheidungen herbeizuführen, die von den Betroffenen mitentwickelt und mitgetragen werden • Teilnehmende haben die aktivierenden und Burnout-prä- ventiven Aspekte von SDM reflektiert MODUL 4: Moderationskompetenz für Runde-Tisch-Gespräche und interdisziplinärer Fachaustausch Je mehr Personen an einem Gespräch beteiligt sind, desto komplexer werden die Anforderungen an die Moderation. Dies zeigt sich auch bei „Runde-Tisch-Gespräche“ oder beim interdisziplinären Fachaustausch. Hier sitzen uns nicht nur Familien mit ihrem Kind/ihren Kindern gegenüber, vielmehr kann eine Vielzahl von Vertreter*innen verschiedener Profes- sionen und Institutionen am Gespräch beteiligt sein. Aufgabe troffene Entscheidungen, was auf welche Art und Weise zu der Moderation ist dabei, unterschiedliche Stimmen und da- tun ist. Diese Vorgehensweise fordert eine Reflexion des eigenen Rollenverständnisses von Fachkräften und verlangt Kommu- mit verbundene Ziele sichtbar zu machen, und zugleich geht es darum, das Kind bzw. die Familie und deren Teilhabepräfe- renzen im Mittelpunkt zu halten. Damit alle am selben Strang nikation auf Augenhöhe. Was das bedeutet und wie das geht, ziehen, braucht es Klarheit im Ablauf, zum Rollenverständnis wird im Workshop vermittelt. und zur Perspektive aller Teilnehmenden. ABLAUF: Im Workshop werden Motivations- und Veränderungs- modelle vorgestellt. Auf dieser Grundlage werden Haltungs- aspekte reflektiert und Ableitungen für die Kommunikation mit Kindern und Eltern erarbeitet. Input, Übungen in Klein- gruppen und Reflexion im Plenum befördern Verstehen, Erleben und Praxistransfer. INHALT: • Rollenverständnis der Fachkraft beim SDM • Was ist Motivation und wie kann sie gefördert werden Wie das Motto „Vielfalt macht schlau, Gemeinsamkeit stark“, durch gute Moderation zum Leben erweckt werden kann, wird in diesem Workshop vorgestellt, praxisnah vermittelt und geübt. ABLAUF: Theoretische Inputs, gemeinsame Reflexion und gemeinsa- mes Üben sind zentrale Inhalte. Die Bereitschaft, an Gesprächssimulationen (Rollenspielen) teilzunehmen ist Voraussetzung für die Teilnahme. gk-quest.de | 67